VISIONAIRY® EXPERT TALK with Jörg Schamuhn, UAV DACH e.V.

In the VISIONAIRY® Expert Talk, we talk to one of the pioneers of unmanned aviation in Germany, Jörg Schamuhn, about the potential, technical issues and new markets for AI-based software solutions such as Safe Precision Landing:

1)  Mr Schamuhn, as the founder of Airial Robotics and a board member of the UAV DACH Association, you are a pioneer and proven expert in unmanned aviation in Germany. How important are computer vision algorithms for unmanned BVLOS flights?

In my opinion, this technical solution is a fundamental building block for eliminating a major shortcoming in the execution of BVLOS flights. Computer vision algorithms can make a significant contribution to solving the operator’s situational awareness in BVLOS scenarios, which should be guaranteed by the pilot’s eyes in man-carrying flying under VFR. In addition, redundancies in navigation, for example, can be realised through the capability of visual-based navigation.

2) Spleenlab is breaking new ground with the AI-based precision landing method VISIONAIRY® Safe Precision Landing to realise fully automated parcel delivery by drone in the USA. In your opinion, when can we expect to see the first parcel deliveries by drone in Germany?

I can only answer that with difficulty. There are some companies in our industry that are also working on this topic in the German market. I can only hope that they don’t lose their drive, that the authorities play along and that this drone delivery capability is realised here. I would like to emphasise that I don’t see the focus as being on the delivery of sweets from discounters, but would like to see delivery services for critical goods, such as medicines or spare parts, gain acceptance and become established.

3) With new technologies such as GPS denied, Detect&Avoid and Surveillance, Spleenlab offers a wide range of software products for the UAV sector. In your opinion, what future applications and markets will arise from these diverse applications?

We are in close contact with Spleenlab and are pleased to see that these capabilities can be offered through this innovative approach. I see this as a modular system that enables us and the operators to carry out automated drone missions monitored from a control centre with a high safety factor. The technologies enable the realisation of safety-relevant redundancies, increased situational awareness and cooperative drone behaviour, even with uncooperative, man-carrying air traffic.

4) The UAV DACH Association, of which you are a member, has been campaigning for years for the regulation of autonomous flying with the „European Drone Forum“ format. When can we expect to see official regulations at European level at the earliest?

First of all, I would like to say that we are not necessarily talking about autonomous flight operations. Autonomy, as flight operations controlled purely by machines, seems unrealistic, especially in civil aviation. That is why our association is in favour of sensible rules for automated flight operations of unmanned aircraft systems that are monitored by operators. It is important for us to introduce a safe and regulated coexistence of manned and unmanned aviation that gives the unmanned sector enough space to enable commercial operations. When will that be? I think soon. I am optimistic here, especially because I have observed that EASA is working hard with us to find clear solutions.

5) Finally, I would like to offer a brief outlook. How will unmanned aviation develop in Germany over the next few years? What trends are already recognisable?

I am positive about the future when all stakeholders recognise that our industry makes sense for a safer and better community. I expect EASA to continue to work at a fast pace with all stakeholders on sensible regulations to accelerate our industry. I hope that government initiatives will move at a similar pace to make authorisation procedures workable. And I expect that manufacturers and operators, taking into account non-negotiable safety criteria, will implement applications that lead to real added value in society, thereby allaying fears of automated drone flights and increasing acceptance. Many possible application scenarios should help to reduce traffic congestion, speed up response services, make airborne operations more effective and make a significant contribution to the decarbonisation of aviation.


German Version:

VISIONAIRY® EXPERT TALK mit Jörg Schamuhn, UAV DACH e.V.

Im VISIONAIRY® Expert Talk sprechen wir mit einem der Pioniere der unbemannten Luftfahrt in Deutschland, Jörg Schamuhn, über das Potenzial, technische Fragen und neue Märkte für KI-basierte Softwarelösungen wie Safe Precision Landing:

1) Herr Schamuhn, Sie sind als Gründer von Airial Robotics und Vorstandsmitglied des UAV DACH Verbandes ein Pionier und ausgewiesener Experte der unbemannten Luftfahrt in Deutschland. Welche Bedeutung haben Computer Vision Algorithmen bei unbemannten BVLOS-Flügen?     

In meiner Wahrnehmung ist diese technische Lösung ein fundamentaler Baustein, ein wesentliches Manko bei der Durchführung von BVLOS Flügen auszuräumen. Computer Vision Algorithmen können wesentlich dazu beitragen, die Situational Awareness, die bei der manntragenden Fliegerei unter VFR durch die Augen des Piloten gewährleistet sein soll, des Operators in BVLOS Szenarien zu lösen. Zudem lassen sich Redundanzen zum Beispiel in der Navigation durch die Fähigkeit der Visual Based Navigation realisieren.

2) Spleenlab geht mit dem KI-basierten Präzisionslandeverfahren VISIONAIRY® Safe Precision Landing neue Wege, um die vollautomatische Paketlieferung per Drohne in den USA zu realisieren. Wann können wir aus Ihrer Sicht mit den ersten Paketlieferungen per Drohne in Deutschland rechnen?

Das kann ich nur schwer beantworten. Es gibt ja einige Unternehmen in unserer Industrie, die sich auch am deutschen Markt um dieses Thema kümmern. Ich kann nur hoffen, dass diese den Drive nicht verlieren, Behörden mitspielen und so diese Fähigkeit von Drohnenlieferungen hier umgesetzt werden. Dabei möchte ich betonen, dass ich den Schwerpunkt nicht in der Süßigkeiten-Lieferung von Discountern sehe, sondern mir wünsche, dass sich Lieferdienste für kritische Waren, wie zum Beispiel Medikamente oder Ersatzteile, durchsetzen und etablieren.

3) Mit neuen Technologien wie GPS denied, Detect&Avoid oder Surveillance bietet Spleenlab eine große Bandbreite an Softwareprodukten für den UAV-Bereich. Welche zukunftsfähigen Anwendungsmöglichkeiten und Märkte ergeben sich Ihrer Meinung nach durch diese vielfältigen Applikationen?

Wir stehen ja in engem Kontakt zu Spleenlab und beobachten mit Freude, dass diese Fähigkeiten durch den innovativen Ansatz angeboten werden können. Ich sehe darin einen Baukasten, der es uns und den Operatoren möglich macht, Leitstand-überwachte Drohneneinsätze mit einem hohen Sicherheitsfaktor automatisiert durchzuführen. Die Technologien ermöglichen die Realisierung von sicherheitsrelevanten Redundanzen, von erhöhter Situational Awareness und von kooperativem Verhalten der Drohnen, sogar mit unkooperativen, manntragendem Luftverkehr.

4) Der UAV DACH Verband, dem Sie angehören, setzt sich seit Jahren mit dem Format “European Drone Forum” für die Regulierung des autonomen Fliegens ein. Ab wann können wir frühestens mit offiziellen Regulationen auf europäischer Ebene rechnen?

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass es nicht notwendigerweise um autonomen Flugbetrieb geht. Autonomie, als rein von Maschinen gesteuerter Flugbetrieb, erscheint unrealistisch, besonders in der zivilen Luftfahrt. Deshalb setzt sich unser Verband für sinnvolle Regeln von automatisierten und von Operateuren überwachten Flugbetrieb unbemannter Luftfahrtsysteme ein. Wichtig ist uns dabei, eine sichere und geregelte Koexistenz von bemannter und unbemannter Luftfahrt einzuführen, die dem unbemannten Sektor genug Raum einräumt, um betriebswirtschaftliche Operationen zu ermöglichen. Wann wird das sein? Ich denke schon bald. Ich bin hier optimistisch, besonders, weil ich beobachte, dass die EASA mit uns gemeinsam unter Hochdruck an klaren Lösungen arbeitet.

5) Um abschließend noch einen kleinen Ausblick zu gewähren. Wie wird sich die unbemannte Luftfahrt in den nächsten Jahren in Deutschland entwickeln? Welche Trends sind bereits jetzt erkennbar?

Ich blicke positiv in die Zukunft, wenn alle Beteiligten erkennen, dass unser Industriezweig sinnvoll zu einem sicheren und besseren Gemeinwesen führt. Ich erwarte, dass die EASA weiter in hohem Tempo mit allen Stakeholdern an sinnvollen Regelungen arbeitet, um unsere Industrie zu beschleunigen. Ich hoffe, dass die Initiativen auf staatlicher Seite in einem ähnlichen Tempo Genehmigungsverfahren praktikabel machen. Und ich erwarte, dass die Hersteller und Betreiber, unter Berücksichtigung nicht verhandelbarer Sicherheitskriterien, Anwendungen umsetzen, die zu einem wirklichen Mehrwert in der Gesellschaft führen und so die Angst vor automatisierten Flügen von Drohnen genommen und die Akzeptanz gesteigert wird. Viele mögliche Einsatzszenarien sollen die Verdichtung des Verkehrs auflösen helfen, Response Services beschleunigen, Einsätze durch die Luft effektiver gestalten und einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt leisten.

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